Schutz gegen wen ? - Oder Perfektion der Wirtschaftspionage im großen Stil ?
Raketenschutzschild

- unter diesem Schlagwort will man uns die Notwendigkeit einer Millitärtechnik  verkaufen, die es künftig den Veeinigten Staaten von Amerika gestattet den gesamten Globus vom Weltraum aus bis ins kleinste Detail zu überwachen.

Die angeblichen Bedrohungen der westlichen Welt ist schnell ad absurdum geführt.

Der Irak ist weder technisch noch finanziell in der Lage in absehbarer Zeit Langstreckenraketen auf Europa, geschweige denn die USA abzufeuern. Mit Korea und China haben die USA erst kürzlich Freihandelsabkommen geschlossen und beide Staaten sind daran interessiert ihre Wirtschaft in Zusammenarbeit mit den westlichen Staaten auf Vordermann zu bringen. Russland und die Staaten der ehemaligen Sowietunion benötigen die finanzielle und wirtschaftliche Hilfe der westlichen Welt mehr denn je, darum wird man die Kuh, die man melken will wohl kaum schlachten. Die arabische Welt braucht die Petrodollar des Westens. Asien hat keine auch nur annähernd gefährlichen Militärstrukturen.

 

Raketenschutzschild

Wozu also das Ganze ?

Eine Erklärung liegt wohl in der wirtschaftlichen Situation der amerikanischen Rüstungsindustrie. Nach dem Zerfall der Sowietunion gibt es das große, kommunistische Feindbild nicht mehr und eine Bedrohung, die von der einst so starken UDSSR aus ging, ist mit dem Untergang des kommunistischen Regiems plötzlich entfallen. Gegen wen sollte man also nachrüsten. Der Bedarf an Waffen und Kriegsmaterial sank rapide und damit auch die Aufträge für die Rüstungsindustrie.

Neudefiniert hingegen wurden die Aufgabengebiete von CIA und NSA, die nun mehr der Zuständigkeit des amerikanischen Wirtschaftsministeriums unterstellt wurden. Echelon und Carnivore wurden in den letzten Jahren enttarnt und sind damit als Spionage- und Überwachungssysteme nur noch bedingt brauchbar.

Der Coup

Ein Raketenschutzschild setzt naturgemäß ein weltumspannendes Netz von  Aufklärungssatelliten neuester Technologie vorraus.

Satelliten, die es gestatten Vorgänge auf der Erde in nie dagewesener Auflösung in Bildern und in, mit den alten Systemen nicht erreichbarer, hoher Bandbreite und Auflösung in der Kommunikationsüberwachung aufzuzeichnen und auszuwerten.

Die Resultate der Auswertung werden nun zweifach genutzt. Einmal offiziell im Rahmen der NATO militärisch, denn die NATO-Staaten braucht man um das Projekt zu realisieren (Standorte für Steuerungs- und Empfangsstationen). Denen verkauft man das Ganze mit einem riesen Aufwand (Demonstration von Abfangraketen etc.), genau wie der einheimischen Bevölkerung, als Raketenschutzschild.

Zum Anderen durch CIA und NSA für Wirtschaftsspionage zugunsten der amerikanischen Industrie, die hieraus für ihre Globalisierungsaktivitäten entscheidende Informationen für ihre Übernahme- und Beteiligungsstrategien erhält.


Doch davon wird nicht gesprochen. Ebenso, wie nicht darüber gesprochen wird, daß man mit dieser Technik seine Bürger und die Menschen eines jeden anderen Landes dieser  Welt detailliert überwachen kann. Sollte dann doch irgendwann ein Verdacht aufkommen, so benötigt man das NMD-System eben zur Bekämpfung von Terroristen, terroristischen Staaten, internationaler Kriminalität und internationaler Wirtschftskriminalität (die Argumente sind bekannt). Alles Erklärungen, die man dem Normalverbraucher nach Vorbereitung mit entsprechenden Tagesnachrichten schon verkaufen kann.

Sind unsere Politiker in ihren Entscheidungen und ihrem Handeln wirklich so unsicher, daß sie ihre Bürger Tag und Nacht überwachen müssen ? Das dritte Reich hatte seine Blockwarte, die DDR ihre IM (informellen Mitarbeiter). Wir haben unser Innenministerium, Verfassungsschutz und andere Behörden, die uns seit Kanthers Grundgesetzänderung zum "Großen Lauschangriff" in den Teller gucken dürfen, die US-Bürger haben FBI, CIA, NSA und andere Dienste, die sie im Blickfeld halten. Nun sollen diese Aufgaben weltraumgestützt präzesiert und umfassender wahrgenommen werden ?

So unsicher über die Verfassungstreue ihrer Mitbürger können die Herren Politiker dieser Welt doch gar nicht sein, oder machen sie wirklich eine so schlechte Politik, daß das alles nötig ist ? Auf jedenfall steht eines mit Sicherheit fest: Amerika saniert seine Rüstungsindustrie mit finanzieller Unterstützung durch seine NATO-Partner, löst damit einen großen Teil seiner Wirtschaftskrise und kommt dem Anstreben von "the global technological leadership" - vor wenigen Wochen konnte man hier noch den Zusatz "and superpower-status" lesen - und halten dieser selbsternannten Vormachtstellung einen großen und bedeutenden Schritt näher. Ein Teil dieses Bestrebens ist auf der Seite "Technolgy at NSA -- A shared Future" im letzten Absatz dokumentiert:

...By sharing releasable advanced technologies, we will help sustain U.S. industry’s commercial leadership, enhance international competitiveness and promote a more healthy domestic economy.

Habe ich da irgend etwas falsch verstanden ?

Ich kann mich jedenfalls des Eindrucks nicht erwehren, daß die USA die weltweite Vormachtstellung auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet mit allen Mitteln anstreben, halten und verteidigen wollen und dabei nicht davor zurückschrecken, ihre internationalen Partner, gegen die sich diese Anstrengungen im Endeffekt ja richten, als Zugpferde vor den Karren zu spannen, der diese über kurz oder lang überrollen soll.

Traurig ist nur, daß sowohl unsere Bundesregierung, ebenso wie unsere Opposition, die amerikanischen Bemühungen, für das "Raketenschutzschild" weltweite Zustimmung zu erlangen, auch noch unterstützen.

Abgesehen von den militärischen Folgen, die das Projekt "Raketenschutzschild" jetzt schon zeigt, wird es in absehbarer Zukunft zu einem neuen Wettrüsten führen, bei dem sich die ehemaligen Gegner erneut, zähnefletschend gegenüberstehen werden. Wer allerdings dann die gefährlicheren Waffen ins Spiel bringt ist ungewiss und kann der Zukunft eines globalen Friedens, der doch wohl das erstrebenswertere Ziel sein sollte, nur schaden.

Würde man das Geld, das man in das Projekt Raketenschutzschild investiert, zur Schaffung wirtschaftlicher Vorraussetzungen und Infrastrukturen in den Entwicklungsländern nutzen und, wo nötig, die Geheimdienste zur Herbeiführung geeigneter politischer Strukturen in diesen Ländern einsetzen, wäre dem Weltfrieden, der Weltwirtschaft und nicht zuletzt der Weltbevölkerung für die Zukunft ein größerer Dienst erwiesen. Darüber hinaus würde man hier Märkte schaffen, auf denen sich auch amerikanische Unternehmen viele grüne Dollars verdienen könnten.

Aber sicher sehe ich das Ganze zu naiv. Politische Bildung ist bei mir halt nur sehr wenig vorhanden. Eines allerdings habe ich, wie ich glaube, erkannt : seit bestehen der Menschheit führt der Mensch Kriege gegen seine eigenen Artgenossen. Dies ist bei keinem anderen Raubtier der Welt in diesem Ausmaß der Fall. Die Menschheit hat aus der, aus Mißgunst resultierenden Zerstörung in den vielen tausend Jahren seit ihrem Bestehen bisher NICHTS gelernt.

Offensichtlich ist es die Fähigkeit unsere eigene Spezies und unseren Planeten in absolut selbstmörderischer Manier selbst zu zerstören und aus den Folgen für uns selbst und unsere Umwelt nicht zu lernen, die uns Menschen von anderen Primaten abhebt und zu intelligenten Lebewesen macht. Folglich ist Dummheit gleichzusetzen mit politischer Intelligenz ?

Ist das die Vorraussetzung für eine Karriere als Politiker ?

 

Eines der sinnlosesten Projekte der Welt !